Dynamiken der Religionsgeschichte zwischen Asien und Europa
Vortrag
Gastvortrag: Tibetan Buddhism in Xixia and the Tangut Kumārajīva Legend
CERES-Palais, Raum "Ruhrpott" (4.13)
Gastvortrag in englischer Sprache von Prof. Dr. Kirill, Solonin (Remin Universität, Perking)
Im Mittelpunkt des Vortrags steht eine besondere Version der Überlieferung zum Leben des zentralasiatischen Mönches Kumārajīva, die in einem tangutischen Kommentar zur Diamant-Sutra entdeckt wurde. Der Kommentar selbst erscheint dabei als eine Art Zusammenstellung aus einer in der Nördlichen Song-Dynastie (960 – 1126) rekonstruierten Version der Diamant-Sutra (Jingang jing 金刚经纂), die ursprünglich vom berühmten Meister der Blütenschmuckschule (Hua yan), Guifeng Zongmi, während der Tang-Zeit (618 – 907) komponiert wurde. Der Text wurde später von Jinshui Jingyuan 晋水净源, einem Meister der Blütenschmuckschule in der Nördlichen Song-Dynastie, rekonstruiert und fand schließlich Eingang in den tangutischen Staat. Auch wenn der Kommentar generell der Interpretation der Blütenschmuckschule folgt, enthält das Vorwort eine spezifische tangutische Version des Lebens des Mönchs Kumārajīva, der darin mit verschiedenen Schlüsselfiguren des indischen und tibetischen Buddhismus gleichgesetzt wird. Diese Besonderheit kennzeichnet die eigenständige tangutische Interpretation der buddhistischen Geschichte Indiens und Chinas.
Information:
Dr. Kirill Solonin, studierte and der St. Petersburger Universität und ist 2011 Mitglied der IAS. Er arbeitet zur Zeit am Department für Zentralasiatische Studien, Institut für Altes China an der Renmin Universität, Peking.