Ehemaliger KHK-Gastwissenschaftler besucht BuddhistRoad-Projekt
Johan Elverskog ist Professor für Religionswissenschaft an der Southern Methodist University in Dallas, Texas, und gilt als international anerkannter Experte für die Geschichte des Buddhismus in Zentralasien. Er war 2013 Gastwissenschaftler am Käte Hamburger Kolleg Dynamics of the History of Religions, wo er über die Religionsgeschichte des Mongolenreichs forschte.
Er ist derzeit Nina Maria Gorrissen Fellow für Geschichte an der American Academy in Berlin, und nutze die Gelgenheit um nach Bochum zurückzukommen, um die bestehenden Kontakte zu vertiefen und seine aktuellen Forschungen vorzustellen. Sein Vortrag über Uiguren, die zum Buddhismus konvertierten, war die erste Vor-Ort-Veranstaltung des BuddhistRoad-Teams seit dem Beginn der Covid-19-Pandemie. Normalerweise werden die Vorträge von BuddhistRoad aufgrund der Vorschriften zur Bekämpfung der Pandemie online gehalten.
In seinem Vortrag konzentrierte er sich zunächst auf Bügü Khan (geb. 759, gest. 779), den Herrscher des Ost-Ugurischen Khanats (ca. 744-840, auch bekannt als Uigurisches Steppenreich), der zum Manichäismus konvertierte. Die Uiguren nach ihm hielten an dieser religiösen Tradition fest, selbst als ihr Reich auf der mongolischen Hochebene zusammenbrach und sie ins heutige Nordwestchina flohen. Doch um das Jahr 1000 konvertierten die Uiguren zum Buddhismus, der vorherrschenden Religion unter den von ihnen unterworfenen Völkern - Chinesen, Sogdier und Tocharier - und blieben buddhistisch, bis sie schließlich Jahrhunderte später zum Islam übertraten.
In seinem Vortrag bewertete Johan Elverskog die Konversion der Uiguren im breiteren Kontext der eurasischen Geopolitik jener Zeit und arbeitete dabei sowohl soziale als auch wirtschaftliche Beweggründe heraus.