Publikation | Stünkel: "Una sit religio"

Die jüngste Monografie des Philosophen Knut Martin Stünkel beschäftigt sich mit den mittelalterlichen Religionsdialogen bei Cusanus, Llull und Maimonides. Dies geschieht mit Blick auf die Bedeutung des Religionskontaktes auf die Ausbildung eines allgemeinen Religionsbegriffes und bearbeitet so eine genuine Fragestellung des Bochumer Käte Hamburger Kollegs. So kann das einleitende erste Kapitel "Die Bedeutung der Religionsdialoge für das Nachdenken über den Religionsbegriff in der Religionsforschung" auch als Einführung in das Forschungsprogramm des KHK gelesen werden und kann schon allein in dieser Hinsicht allen interessierten Personen zu Lektüre empfohlen werden.

Klappentext

"In der Studie wird die Entstehung eines Religionsbegriffs im Zuge der Ausbildung einer beschreibenden Metasprache in der Objektsprache einer religiösen Tradition analysiert. Der entscheidende Anlass einer solchen Ausbildung ist die Kontaktsituation religiöser Traditionen, welche in den mittelalterlichen Religionsdialogen, wie zum Beispiel in Nicolaus Cusanus' De pace fi dei oder Ramon Llulls Llibre del Gentil i dels tres savis, refl ektiert wird. Die Bedeutung des Begriffs ist von dieser Kontaktsituation abhängig, und er ist als Schnittstelle religiöser Traditionen durch eine bestimmte hermeneutische Dynamik charakterisiert. Für seine Funktion ist die Ebene seines Gebrauchs, d.h. seine Topologie, entscheidend. Diese Topologie ist auch in anderen religiösen Traditionen, etwa im Judentum bei Moses Maimonides, nicht nur präsent, sondern ebenso philosophisch und literarisch in besonderer Weise gestaltet. Als Begriffstopologen haben die mittelalterlichen Autoren auch in der aktuellen Diskussion um Religionsbegriff und Religionsdialog Entscheidendes beizutragen."

Titelangabe