Mapping Modern Magic(k)
Weitestgehend unterhalb des wissenschaftlichen und multimedialen Radars floriert seit einigen Jahrzehnten ein globalisierter Diskurs zeitgenössischer selbstreferentieller „Magier", die eine in der Regel als „magick" gekennzeichnete rituelle Kunst ausüben und hiervon mittels vielfältiger Publikationstätigkeiten Zeugnis ablegen.
Dieses KHK Forschungsprojekt kooperiert mit Prof. Egil Asprem, Stockholm, und Prof. Marco Pasi, Amsterdam. Im Rahmen der Forschung werden die Binnen- und Netzwerkstrukturen, Schul- und Gruppenbildungen, Selbst- und Erfahrungsberichte sowie Begriffs- und Ritualdynamiken dieses Diskurses systematisch gesichtet und analysiert. Das Projekt ist insofern ambitioniert und methodisch herausfordernd, als besagter Diskurs global-transkulturelle Züge aufweist und zudem strukturell (etwa mit Blick auf wichtige Schulen, Ritualtechniken und Gruppenformationen) außerordentlich heterogen ist. Im Zuge des Projekts soll eine analytische Matrix entwickelt werden, mit der das vielfältige Material gebändigt und strukturiert werden kann. Darüber wird hinaus ein nuanciertes Deutungsmuster vorgeschlagen, mit dem die unerwartete Persistenz, Innovativität und Popularität von „magick" in der westlichen (Post-)Moderne erklärt werden kann.