Eine untote Idee vom Tod: Vortrag widmet sich der 3000jährigen Geschichte einer Seelenvorstellung
Nach dem Blick auf die Tiersymbolik der altorientalischen Welt und der religiös superbunten Landschaft des Ruhrgebiets wird der nächste Vortrag in der KHK-Ringvorlesung "Eine Religion kommt selten allein: Streifzüge durch die Religionsgeschichte" ziemlich morbide.
Kianoosh Rezania ist Professor für Westasiatische Religionsgeschichte und widmet sich einer postmortalen Vorstellung, die einfach unsterblich zu sein scheint. Am Montag, den 17. Januar 2022 ab 18 Uhr zeigt er die unglaubliche Geschichte einer religiösen Idee, die vor ca. 3000 Jahren im Zoroastrismus ihren Ausgangspunkt nahm - und bis heute in Spuren z. B. im schiitischen Volksislam exisitiert. In dieser religiösen Vorstellung vom Tode, begegnet die Seele der Verstorbenen ihren tugendhaften Taten in Gestalt einer wunderbaren Jungfrau, der sogenannten Schauseele Daēnā.
Diese Vorstellung überlebte - freilich mit Veränderungen - mehrere tausend Jahre und hielt Einzug in andere religiöse Traditionen wie der spätantiken Weltreligion des Manichäismus, aber auch den frühen Islam, der nach Persien kam.
Der Vortrag von Kianoosh Rezania ist ganz bequem online über den CERES-YouTube-Kanal zu sehen. Er wird aufgezeichnet und ist auch nach der Live-Übertragung abspielbar.